Wie schützt ihr euch?

Interview über Bedrohungen auf allen Spiele-Plattformen mit Senior Virus Analyst Christian Funk von Kaspersky Lab

Jan: Herr Funk, was sind so die gängigsten Bedrohungen, denen Gamer ausgesetzt sind?

Christian Funk: Zum einen wären das so genannte „Keylogger“, das ist eine Software, die auf dem Rechner installiert ist, und im Hintergrund die Log-in Daten für Rollenspiele oder für andere Online-Spiele mitschneiden, das heißt Benutzername und Kennwort, und diese Daten werden dann Cyber- Kriminellen im Hintergrund übertragen. Zum anderen gibt es auch noch Phishing-Angriffe, das sind E-Mails, die mittlerweile ziemlich gut gemacht sind und sehr authentisch wirken, die alten Pferdefüße wie Rechtschreibfehler oder falsches Design sind fast ausgestorben, das heißt mittlerweile bekommt man wirklich sehr echt aussehende E-Mails, scheinbar von den Spielefirmen selbst, mit dem Auftrag sich im eigenen Account einzuloggen, über die spezifische Webseite, man bekäme dann beispielsweise einen Bonus-Gegenstand. Und hinter diesen Seiten, oder hinter diesen Links sind dann gefälschte Seiten von den Spiele-Herstellern und auch hier haben es die Kriminellen natürlich auf die log-in Daten abgesehen.

Jan: Sind das Bedrohungen, denen nur PC-Spieler ausgesetzt sind, oder gibt es ähnliche Bedrohungen, denen sich auch Konsolen-Spieler fürchten müssen?

Christian Funk: Also in dem Bereich Schadsoftware ist zum großen Teil den PC-Spielern vorbehalten. Ansonsten gibt es natürlich auch Phishing-Angriffe für Konsolen. Das heißt bei vielen Spielen wird auch gar nicht mehr groß unterschieden zwischen einem PC-Spieler oder einem Konsolen-Spieler. Das ist der gleiche Titel nur eben auf einer anderen Plattform und auch hier, sowohl im PC- als auch im Konsolen-Bereich, gibt es dann log-in Möglichkeiten auf der Webseite um eben, beispielsweise den Account-Status einzusehen, beziehungsweise die Helden dort einzusehen. Und dort sind natürlich auch beide Gruppierungen gleichermaßen betroffen.

Jan: Eine Branche die auch Extrem boomt ist der Mobilspielmarkt. Gibt es da auch Bedrohungen, vor denen sich die Spieler fürchten müssen?

Christian Funk: Hmm, wie fange ich das an. Also Mobile-Malware, Mobile-Schadsoftware, ist im Prinzip eines der heißesten Eisen derzeit im IT-Bereich, oder im IT-Sicherheitsbereich, wir sehen dort sehr, sehr große Zuwächse. Wir haben allein im zweiten Quartal 2013 knapp 30 000 neue Schadcodes gefunden. Zum Vergleich, insgesamt 2012 waren es knapp 40 000. das heißt hier gibt es sehr sehr große Sprünge. Allerdings muss man auch gleich dazu sagen im PC-Bereich sehen wir allein pro Tag 200 000 neue Schadcodes, das heißt davon sind wir, zum Glück, noch weit entfernt. Ansonsten werden im Prinzip generell Apps, sogar legitime Apps „trojanisiert“ und dann zum Teil auch Angeboten zum Beispiel auf den Drittanbieter-Stores und dort sind auch ab und an Spiele betroffen, das heißt man glaubt ein besonderes Spiel herunterzuladen allerdings handelt man sich damit eben auch Schadsoftware ein.

Jan: Dann bedanke ich mich recht herzlich für das Interview.

Christian Funk: Bitteschön.

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